Wo waren die ETERNALS in AVENGERS: ENDGAME?

Wo waren die ETERNALS in AVENGERS: ENDGAME?

Warum haben die Eternals nicht eingegriffen, als Thanos die Erde angriff? Wo waren sie während Avengers: Endgame und warum haben sie auch nicht eingegriffen als Ultron Sokovia zerstörte? Vor allem, da Thanos selbst ein Eternal ist. Das sind Fragen, die man seit dem ersten Eternals Trailer online ununterbrochen lesen konnte. Um diese Frage zu beantworten müssen wir ein wenig tiefer in die Comics und ihre Funktionsweise eintauchen. Let´s go!

Ein „Shared Universe“ ist eine Mammutaufgabe. Deshalb scheitern viele Produktionsstudios bereits an der Planung. Siehe Universal´s Monster-Verse. Die Frage, warum Held X oder Team Y bei einem bestimmten Ereignis nicht eingegriffen haben oder nicht vor Ort waren wird sich zwangsläufig immer stellen. Das ist in den Comics nicht anders. In den letzten 80 Jahren gab es in den Comics unzählige Storys, bei denen eine Einmischung durch Thor oder den Hulk wohl jede Bedrohung in wenigen Sekunden zunichte gemacht hätte. Warum ruft Spider-Man nicht mal eben Iron Man oder Thor wenn die Sinister Six mal wieder seine Tante May bedrohen? Warum hat Thor die Avengers nicht gerufen, als Gorr ihn fast gekillt hat? So funktioniert ein „Shared Universe“ nun mal nicht. Das gilt auch für die Filme. Würden unsere Helden jedes mal Hilfe rufen wäre die Geschichte nur halb so interessant. Bei den Filmen ist das natürlich noch mal was ganz besonderes. Oftmals wird die Abwesenheit eines Helden oder eines Teams mit einem einfachen Mittel erklärt. „Sie oder er befinden sich gerade nicht auf der Erde, sondern irgendwo im Weltraum.“ Das dürfte so der typischste Satz sein, den wir in den Comics zu lesen bekommen. Das haben wir übrigens auch schon im MCU während Spider-Man: Far From Home gehört.

Durch den Abschluss der Infinity Saga hat Marvel nun die Möglichkeit, wie auch in den Comics, unglücklich gelöste Ereignisse entweder zu korrigieren, retroperspektivisch zu ändern oder sogar zu erweitern. Mit den Eternals und auch dem Black Widow Solofilm werden die Marvel Studios auch einige Blicke in die Vergangenheit vor Avengers: Endgame werfen und das MCU wachsen lassen. Im Grunde genommen können die Solofilme des MCU mit den Soloserien der Comics verglichen werden. Spider-Man erlebt in seiner Soloserie ein Abenteuer, bekommt eventuell Hilfe durch ein Team-Up, muss sich aber um seinen Schei*$ mehr oder weniger selbst kümmern. Die Avengers Filme, in denen so gut wie alle Helden zusammentreffen, kann man eventuell sogar als Marvel Events betrachten. Wobei man aber auch hier sagen muss, dass Captain America: Civil War oder auch der kommende Doctor Strange in the Multiverse of Madness bei der Anzahl der Figuren schon eher das Potenzial eines Avengers Films gehabt hätten. Ich glaube allerdings, dass ihr ungefähr wisst worauf ich hinaus will.

Wo die Eternals die ganze Zeit waren wird nicht die einzige Frage sein, die sich Marvel Fans künftig stellen werden. Vor allem auch im Hinblick auf die X-Men und Fantastic Four, die in naher Zukunft ebenfalls das Parkett betreten werden. Während man die F4 noch irgendwo logisch einbauen werden kann, wird das mit den Mutanten wohl etwas schwieriger. Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, wo zum Teufel die Eternals während Avengers: Endgame waren. Schon gut. Ich versuche es euch ja schon zu verraten.

Die Eternals sind keine Helden. Das ist schon mal der erste Punkt, dem wir uns bewusst sein müssen. Sie sind Götter und die Menschheit zu retten war nie ihr auserkorenes Ziel. Zumindest nicht in den letzten 100 Jahren. Während Götter wie Thor oder Hercules seit Jahrhunderten für die Menschen kämpfen, die Erde beschützen und regelmäßige Mitglieder ihrer Heldenteams sind, war es bei den Eternals immer etwas anders. Obwohl Eternals wie Gilgamesh und Sersi Mitglieder der Avengers waren und Makkari während des Zweiten Weltkrieges an Captain Americas Seite kämpfte, blieben sie immer im verborgenen. Bedenkt man, dass die Eternals mehrere tausend Jahre alt sind und die Höhen und Tiefen der Menschheit miterlebt und diese sogar beeinflusst haben, könnten sie auch schlicht und ergreifend das Interesse an den Ereignissen auf der Welt verloren haben. Sie haben das getan, was viele von Göttern erwarten, wenn diese sich die Taten der Menschen anschauen. „Sie haben ihnen den Rücken gekehrt. Die Menschheit ist nun gottverlassen.“ Als während des Civil War in den Comics Tony Stark und Hank Pym die Eternals dazu bringen wollten eine Seite zu wählen und sich zu registrieren, antwortete Eternals Anführer Zuras schlicht und ergreifend:

Wir sind die Eternals. Wir sind die letzte Instanz der Menschheit und aller Lebewesen auf der Erde. Wir wählen keine Seiten. Länder sind Linien im Sand. Imperien steigen und fallen. Wir sind zeitlos. Wir werden auch morgen und in hundert Jahrhunderten noch hier sein. Wenn du zwei Gruppen von Kindern sehen würdest, die sich darüber streiten, welche von ihnen auf einer Müllhalde spielen dürfte, würdest du dich für eine Seite entscheiden?

Eternals #6

Und genau das ist der Punkt. Die Eternals don´t give a sh*t. Sie sind ewig, unsterblich und mächtig. Ob da ein sterblicher Tony Stark über den Jordan geht ist denen relativ egal. Sie haben in ihrem langen Leben vermutlich schon hunderte Tony Starks kennengelernt. Interessant wird es natürlich, wenn einer der ihren ein derartiges Ereignis auslöst. Aber auch hier werden wir abwarten müssen, in welchem Zusammenhang Thanos zu den Eternals steht. Denn wir wissen auch, dass es unterschiedliche Fraktionen der Eternals gibt und gab. Es gab die Eternals vom Planeten Erde und diejenigen vom Titan. In den Comics ist Thena, die von Angelina Jolie gespielt wird, Thanos Cousine. Außerdem leidet Thanos bekanntlich am Deviants Syndrom und die Deviants sind die größten Feinde der Eternals. Laut der offiziellen Synopsis des Films wird ein Ereignis aus Avengers: Endgame die Eternals anschließend triggern und dies wird sie dazu bringen aus den Schatten zu treten.