Die Mutanten kommen ins Marvel Cinematic Universe! So viel dürfte wohl sicher sein. Seit der Übernahme von 21st Century Fox durch die Walt Disney Studios steht dem Ganzen im Grunde genommen nichts mehr im Weg.
Die Mutanten und die X-Men sind ein wesentlicher Bestandteil des Marvel Kosmos. Sie sind nicht nur ein essentieller Bestandteil der Marvel Comics, sondern würde ich sogar so weit gehen und behaupten, sie seien das Herz des Marvel Universums. Jahrelang waren sie Marvels Flagschiff. Die Avengers? Die wurden erst später so richtig populär. Bis dahin waren Cyclops, Wolverine, Storm, Iceman & Co. das Nonplusultra.
Die Historie des Homo Superior, wie die Mutanten im regulären Marvel Universum wissenschaftlich genannt werden, geht eng einher mit der Geschichte der Menschheit. Wie bereits weitestgehend bekannt, sorgten die Weltraumgötter genannt Celestials vor Millionen von Jahren dafür, dass die Bewohner des Planeten Erde im Laufe der Evolution allerlei Arten von Superkräften entwickeln werden. Darunter auch die Mutanten, die das X-Gen in sich tragen, welches sich im Laufe des Teenager Alters aktiviert. So entstanden Legenden zufolge schon vor über 15.000 Jahren die ersten Mutanten wie Selene Gallio, Amahl Farouk [Shadow King] und später auch Apocalypse. So ähnlich wurde es bislang auch in den X-Men Filmen von 20th Century Fox dargestellt. Doch wie könnte man die Mutanten rückwirkend ins Marvel Cinematic Universe einführen, ohne die Kontinuität zu zerstören? Immerhin liegen beispielsweise Wolverines Origins in den 1890er Jahren. Magneto überlebte den Nazi Terror im Zweiten Weltkrieg und wo waren die ganzen Mutanten in den letzten Jahren, während die Avengers die Welt retteten?
Das Ultimate Universum könnte die Lösung bieten
Anfang der 2000er Jahre erschufen einige kreative Köpfe bei Marvel das Ultimative Universum. Ziel war es, eine völlig neue Realität zu schaffen, die bei Stunde Null beginnt und peu á peu die weltweit bekannten Helden in modernisierter Form einführt. Das Marvel Cinematic Universe orientierte sich oftmals an diesem Universum, vor allem wenn man die Figur des Nick Fury oder auch S.H.I.E.L.D. näher betrachtet. Doch was unterscheidet nun die Mutanten aus dem regulären 616-Universum mit denen aus dem Ultimativen 1610-Universum? Ganz einfach! Das X-Gen wurde künstlich gezüchtet und anschließend freigesetzt.
Es ist der 10. Juli 1943. Die alliierten Kräfte greifen Sizilien im Zweiten Weltkrieg an. Unter den Soldaten befindet sich ein Kanadischer Fallschirmjäger mit dem Namen James Howlett. Als er lebensgefährlich verwundet wird, erwacht er in einem Labor des Kanadischen Weapon X Programms unter der Führung von Abraham Cornelius. Dieser versucht das US-Amerikanische Supersoldatenserum zu replizieren, welches Steve Rogers zu Captain America machte. Bei seinen Experimenten an James Howlett entdeckt er ein Genom, welches er genetisch verändert. Dieses Genom sorgt dafür, dass sich Mutantenfähigkeiten bei einigen Menschen entwickeln. Somit wird James Howlett der erste bekannte Mutant der Welt, „Mutant Zero„. Cornelius lässt dieses Genom frei, welches wie ein Virus die Welt infiziert und sehr schleichend immer mehr Menschen infiziert…
Der Junge, der das Metall kontrolliert
Jahre später manifestieren sich beim 13-jährigen Erik Lensherr mächtige Mutantenfähigkeiten. Der Sohn zweier Waffe X-Wissenschaftler tötet seinen grausamen Vater und verhilft „Mutant Zero“ bei der Flucht. Anders als im regulären Marvel Universum ist Magneto kein Sohn Deutscher Juden, der während des Zweiten Weltkriegs ein Konzentrationslager überlebt hat. Dies ist zwar eine heftige Veränderung der regulären Origin, dürfte wohl auf Grund der Zeitspanne aber deutlich einfacher und vor allem realistischer umzusetzen sein. Wie auch in dem regulären Universum trifft Erik auf einen anderen jungen Mutanten, Charles Xavier. In San Francisco gründen sie die Brotherhood of Mutants, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wachsende Mutantenpopulation zu schützen. Ein Jahr danach entdecken die beiden jungen Männer das Savage Land, ein prähistorisches Paradies im Pazifischen Ozean. Dies war der perfekte Ort, um die Mutanten zu schützen. Dort versteckten sie sich jahrelang vor der Öffentlichkeit.
Doch auch im Ultimate Universum kommt es zwischen den beiden Freunden zum Bruch. Nachdem Erik seine radikalen Ansichten immer häufiger aufblitzen lässt, möchte Charles Xavier von der Insel flüchten. Bei dem Versuch durchbohrt Erik seinen Rücken mit einem eisernen Pfahl und Xavier ist fortan an einen Rollstuhl gebunden. Dennoch schafft er es zu flüchten und gründet im Bundestaat New York eine Schule, die später die X-Men hervorbringen sollte.
Magneto wurde hingegen zu dem wohl größten Schurken des Ultimativen Universum. Er wurde deutlich brutaler als seine reguläre Version aus dem 616-Universum und sorgte während des Ultimatum-Events förmlich für ein Massaker, dass die meisten Helden im Ultimate Universum das Leben kostete. Somit hätten wir auch ein potenzieller Thanos-Erbe, der nicht nur die X-Men, sondern auch die Welt und Avengers bedrohen würde.
1 zu 1 ins Marvel Cinematic Universe übenehmen?
Dies wäre natürlich eine äußerst interessante Möglichkeit. Eine weitere Variante, die mir persönlich ebenfalls besonders gut gefällt ist die, dass die „Fingerschnipser“ während Infinity War und Endgame die endgültige Aktivierung des X-Gens zur Folge haben könnte. Hier hätten wir jedoch wieder da Problem der Zeit. Figuren wie Wolverine oder Magneto, deren Origin weit in die Vergangenheit reichen, müssten von Grund auf neu erfunden werden. Auch hier habe ich allerdings vollstes Vertrauen in die kreativen Köpfe bei den Marvel Studios.