Kurz vor Ende des großen Events Secret Empire, haut Panini nochmal ein paar US-Serien und -Hefte zusammen und verpackt diese im mittlerweile dritten und letzten Sonderband. Die beiden Vorgänger waren leider nur sehr durchschnittlich. Warum das jetzt anders ist, erfahrt ihr in dieser Review.
Die Flügel der Hoffnung [Panini Backcover]
Steve Rogers hat die faschistische Organisation Hydra zur Macht über die Vereinigten Staaten geführt. Den geflügelten Captain America Sam Wilson schockt der Verrat seines besten Freundes so sehr, dass er das Kostüm und den Schild ablegt und untertaucht. Doch letztlich zwingt die Schreckensherrschaft von Hydra Sam dazu, aus der Deckung zu kommen und sich an der Schlacht um die Seele seines Landes zu beteiligen! Und auch Misty Knight, Spider-Woman, J. Honah, Jameson und der Vampirjäger Blade stellen sich gegen Hydra un ddas Übel im Scahdtten des Regimes…
Packende neue Storys über die Helden in der Welt unter der Herrschaft von Hydra, inszeniert von Nick Spencer (Avengers, Secret Empire), Simon Spurrier (Crossed), Joe Bennett (Spider-Man), Wilfredo Torres (Moon Knight) und anderen.
Wie bereits im ersten Sonderband, besteht auch dieser aus verschiedenen Einzelgeschichten, die mit den Geschehnissen des Events verzahnt sind. Zum einen wäre da Brave New World #2, der widerrum bereits aus 3 einzelnen Geschichten besteht. Dazu aber später mehr. Denn den Anfang macht „der andere“ Captain America: Sam Wilson.
In den USA hat der Flügelmann (der Witz will nicht alt werden) eine eigene Ongoing-Serie, die parallel zu den anderen Reihen läuft. Darin konnte man nicht nur seine Rolle während des Civil War II sehen, sondern auch erleben, wie die gespaltenen USA auf einen afroamerikanischen Schildträger reagieren. Man hätte miterleben können, wie er mit seiner Rolle haderte, ins Zweifeln geriet und letztlich aufgab. Doch leider entschied sich Panini dazu, die Serie hier nicht zu bringen und es bei ein paar einzelnen Ausgaben in Eventheften zu belassen. So auch hier.
Sam Wilson ist als Symbol der Hoffnung gescheitert, weswegen er sich zurückzieht. Natürlich kann er dem Altruismus nicht abschwören und hilft im Geheimen den unterdrückten von Hydra. Doch um dieses Unrecht zu sühnen bedarf es weit mehr. Denn Captain America ist mehr als ein Held. Er ist Hoffnung und die können die verbliebenen Helden gut gebrauchen. Der erste Teil des Sonderbandes erzählt die Geschichte, wie Sam seinen Mut und den Glauben an sich zurückgewonnen hat. Dabei waren der neue Patriot und seine Freundin nicht unschuldig. Und vielleicht, ja vielleicht, hat Panini ja auch die Hoffnung und schießt Sam’s Serie hinterher. Als Megaband oder so. Wir wären definitiv dafür offen.
Der Band wird komplettiert durch den zweiten Teil der Miniserie Brave New World. Darin enthalten sind 3 kurze Sequenzen, die sich mit verschiedenen Randfiguren und deren Rolle während des Events befasst. So tritt der junge Starbrand erneut in Erscheinung, den Jonathan Hickman während seines fantastischen Avengers-Runs eingeführt hat. Ob er irgendwann im Stande sein wird, die unvorstellbare Macht zu kontrollieren, die ihn als Träger erwählt hat?
Ansonsten gibt es ein Widersehen mit Blade, der mit neuen Problemen konfrontiert wird, seit es in New York nicht mehr Tag wird. Dafür verschlägt es ihn sogar in eine Schule. Ein Jäger der anderen Art versucht unterdessen an Informationen zu seiner nächsten Beute von J. Jonah Jameson zu kommen. Misty Knight hilft den ausgestoßenen Inhumans, ein neues Zuhause zu verschaffen und trifft dabei auf Mad Max ähnliche Zustände. Und zu guter Letzt erfährt der Leser, wie es zum oben erwähnten neuen Patriot kommt. Dieser Geschichte wird dabei noch am meisten Raum eingeräumt. Ob wir ihn später nochmal zu Gesicht bekommen? Ich hoffe es.
Fazit: Die Geschichten der einzelnen Helden sind bestenfalls ganz nett, aber durch ihre Kürze von teilweise nur wenigen Seiten fehlt es ihnen an Wirkkraft. Gerade von Mistys Reise oder Blades Vampirjagd, hätte ich gerne mehr gesehen. So bleibt es bei „kann man machen, muss man aber nicht“. Die Stärke und Begründung der Leseempfehlung liegt ganz klar bei Sam Wilson. Der Weg aus dem Selbstmitleid, hin zur Gallionsfigur des Widerstandes ist richtig stark und zeigt, dass Marvel auch noch ein paar Asse aus dem Ärmel zaubern kann.
Bewertung
Story: 7/10 ● Zeichnungen: 6.5/10
Gesamt: 6.5/10
Erstveröffentlichung
15.05.2018
Format:
Softcover
Seiten:
108
Autor:
Nick Spencer
Simon Spurrier
Zeichner
Joe Bennett
Wilfredo Torres
Storys:
Captain America: Sam Wilson 22-24
Secret Empire: Brave New World 2-5
Der Band wurde zur Verfügung gestellt, von Panini Comics Deutschland.