Die Welt ohne Doctor Strange

Die Welt ohne Doctor Strange beinhaltet auf sagenhaften 236 Seiten insgesamt 8 US-Oneshots, die Teil des „Death of Doctor Strange“-Events sind. In seiner fantastischen 5-teiligen Miniserie „The Death of Doctor Strange“, die im April diesen Jahres in Deutschland veröffentlicht und die wir ebenfalls bereits bewertet und besprochen haben, ließ Autor Jed MacKay den Meister der magischen Künste sterben. Nun stellt sich natürlich die Frage, welchen Gefahren die Welt nach Stephen Stranges Tod ausgesetzt wird. Immerhin war es der Sorcerer Supreme, der jahrelang unsere Existenz mit mystischen Barrieren vor fremden Dimensionen, bösen Dämonen und anderen magischen Wesen beschützte. Diese Frage beantworten mehrere bekannte und beliebte Autoren und Zeichner wie MacKay selbst, Skottie Young, Tini Howard, Mike Del Mundo und viele andere. Doch was genau passiert nach Stranges Tod?

Die schützenden Barrieren des Sorcerer Supreme sind mit seinem Tod gefallen. Dies führt nun zu unterschiedlichen Bedrohungen, die die Helden der Welt abwehren müssen. Während sich die Avengers mit Wesen aus dem Crimson Cosmos, der Dimension des mächtigen Cyttorak, herumschlagen müssen, bekommen es die asiatischen Helden der Agents of Atlas und der Südkoreanischen Superheldentruppe namens Tiger Divison mit einem außerdimensionalem Dämon zu tun, der aus den eigenen Reihen stammt. Black Cat und der neue Spider-Man Ben Reilly hingegen haben eine Art To-do Liste vom verstorbenen Sorcerer Supreme bekommen, die sie abarbeiten müssen, und für die Strange Academy stellt sich die Frage, wie es nach dem Tod ihres Schulleiters weitergeht. Die Monsterjägerin Elsa Bloodstone, der Daywalker Blade und auch der Black Knight bekommen ebenfalls die volle Wucht der Konsequenzen des Todes von Stephen Strange zu spüren. Ihr merkt schon, es geht heiß her.

Nachdem uns Autor Jed MacKay mit dem Sammelband „Der Tod von Doctor Strange“ eine der wohl stärksten Marvel Storys des Jahres brachte, folgt nun ein Sammelband von Oneshots, die das Crossover rund um das Ableben des Sorcerer Supreme abrunden sollen. Zunächst einmal muss man anmerken, dass dies eine logische Konsequenz ist und ich bin sehr froh darüber, dass das Thema nicht mal eben abgefrühstückt, sondern sorgsam behandelt wird. In den vergangenen Jahren haben wir Comicleser sehr häufig erlebt, wie eine Geschichte, die den Marvel Kosmos tief erschütterte zwar abgeschlossen wurde, es aber keinerlei Konsequenzen gab. Hiermit will MacKay zeigen „Leute, der Sorcerer Supreme ist tot. Wir haben ein Problem.“ Mit Hilfe der unterschiedlichen Autoren und Artists schafft MacKay das auch. Jedoch unterscheiden sich die unterschiedlichen Oneshots qualitativ doch schon sehr. Während die Storys rund um die Avengers, White Fox und Spider-Man und Black Cat sehr unterhaltsam, gut geschrieben und auch optisch eine Augenweide sind, ist beispielsweise die X-Men/Black Knight-Story absoluter Murks.