Nach 3 Jahren, 8 Staffeln auf Netflix und unzähligen neuen Fans, liefert Star-Autor Brian Michael Bendis kurz vor seinem Abgang zu Konkurrent DC seine Version der Defenders ab. Den Helden, die sich um die Probleme in den Straßen New Yorks kümmern, jene, die dem kleinen Bürger helfen. Man mag es kaum glauben, doch das Team, dass sich durch die Netflixserien gefunden hat, ist in den Comics in dieser Form nie aufgetaucht. Umso größer natürlich die Erwartungshaltung, wenn sich Bendis persönlich Jessica Jones, Iron Fist, Luke Cage und Daredevil annimmt. Ob der Band uns überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
VIER HELDEN – EIN SKRUPELLOSER GEGNER [Panini Backcover]
Als Luke Cage, Iron Fist und Daredevil einen Nachtclub voller Gangster aufmischen, schaffen sie sich damit einen mächtigen Feind. Der kennt keinerlei Skrupel und schickt auf seinem Rachefeldzug nicht nur Jessica Jones ins Krankenhaus! Was, wenn die heldenhaften Defenders in dieser brutalen Schlüsselfigur aus Lukes Vergangenheit einen Gegner gefunden haben, den sie nicht einmal gemeinsam bezwingen können? Doch auch der Punisher, Wilson Fisk und Ben Urich sind in diese gnadenlose Schlacht involviert…
Die neuen Comic-Abenteuer der Defenders, die nicht nur auf Netflix für Furore sorgen! Geschrieben von Bestseller-Autor Brian Michael Bendis (Daredevil, Jessica Jones) und gezeichnet von David Marquez (Iron Man, Civil War II)
Zu Beginn der 6 US Hefte, wird direkt klar, wer hier von wem abgeschaut hat… Nicht nur die Hauptakteure, sondern auch die Schauplätze und Figuren wurden stark an den Look der gleichnamigen Netflixserien angepasst. Das macht es besonders einstiegsfreundlich. Seit dem Start von Daredevil 2015 greifen Interessierte auch gerne mal zu den Comics, um mehr über ihre neuen Helden zu erfahren. Eine leichte Angleichung hat es auch durch den Erfolg des Cinematic Universes bereits gegeben, wie etwa die Umstellung der Guardians of the Galaxy. Aber das ist nichts Schlechtes, so es denn keine negativen Auswirkungen auf die Story hat. Hat es zum Glück nicht.
Es beginnt rasant, als die 4 Protagonisten, jeder noch für sich alleine unterwegs, Opfer eines Anschlags werden, den sie zwar überleben, aber jetzt dringend herausfinden müssen, wer ihnen da nach dem Leben trachtet.
Parallel erhebt ein neues Gesicht Anspruch auf den Thron von New Yorks Unterwelt: Diamondback
Der sollte eigentlich Tod sein und so treibt die 4 Helden die Frage zusammen, wer der Unbekannte sein könnte. Dabei werden sie von einer ganzen Reihe mehr oder weniger bekannten Figuren unterstützt, wie etwa der Night Nurse, die im Serienkosmos jeden der Akteure mehr als einmal zusammenflicken musste. Auch der Punisher darf bei der Jagd auf den neuen Verbrecherboss nicht fehlen, ebenso der geläuterte Kingpin, der jetzt ein ehrbares Mitglied der Gesellschaft sein möchte. Etwas forciert hingegen wirken die Auftritte von Vampirjäger Blade, der erstaunlich gut in die Szenarie passt, und Teufelssohn Daimon Hellstrom.
Fazit: Defenders ist richtig gut gelungen. Man merkt, dass Bendis sich mit den Figuren auskennt, ihne Stärken auszuspielen weiß, und ihnen ein Umfeld erzeugen kann, in dem sie sich vollends entfalten können. Das bereitet beim Lesen nicht nur viel Freude, sondern ist auch wirklich spannend. Die über 130 Seiten fliegen nur so daher und bleiben bis zu letzten Seite wirklich unterhaltsam. Allerdings sieht man auch das Potential, dass die Serien haben liegen lassen. Gerade Iron Fist, der ein paar epische Momente ablegt, kann hier zeigen, was er kann. Die Zeichnungen von David Marquez sind dabei von stimmungsvoll düster zu absolut badass, die gesamte Bandbreite dessen, was man sich von einem solchen Band verspricht. Von uns gibt es eine klare Empfehlung.
Bewertung
Story: 8.5/10 ● Zeichnungen: 9/10
Gesamt: 9/10
Erstveröffentlichung
03.04.2018
Format:
Softcover
Seiten:
132
Autor:
Brian Michael Bendis
Zeichner
David Marquez
Storys:
FCBD Guardians of the Galaxy 2017 (II)
The Defenders 1-5