Neil Gaiman. Ein Name, der jedem Comicfan ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der 60 jährige Engländer ist ein absoluter Meister seines Fachs. Ob Sandman oder Batman, ob Comic oder Film. Gaiman ist ein geniales Multitalent. Mit „Nur wieder das Ende der Welt“ erweitert Dantes Verlag nun seine „Neil Gaiman Bibliothek“ um ein weiteres Werk des Briten, das von P. Craig Russel und Troy Nixey umgesetzt und illustriert wurde. Ob auch diese Story punkten kann, verrate ich euch jetzt!
WEREWOLF IN INNSMOUTH
Ein Sachbearbeiter aus Innsmouth findet heraus, dass der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht … und dass das Werkzeug, mit dem die Zerstörung in Gang gesetzt werden soll, ein Werwolf ist.
Lawrence Talbot ist ein gewöhnlicher Durchschnittsmann, der versucht, über die Runden zu kommen … und der sich längst an seine monatlichen Verwandlungen in ein menschenfressendes Untier gewöhnt hat. Als ein eigenartiger Besucher in seinem Büro auftaucht, um ihn vom Ende der Welt in Kenntnis zu setzen, tut Lawrence die Angelegenheit noch mit einem Schulterzucken ab. Doch dann wird er in einer Abfolge merkwürdiger Ereignisse tiefer als ihm lieb sein kann in die sich anbahnende Apokalypse hineingezogen.
Von Neil Gaiman, dem von der New York Times als Bestsellerautor gelisteten Hugo-, Bram-Stoker-, Locus-, World-Fantasy- und Nebula-Preisträger (Sandman, American Gods) stammt die Vorlage zu dieser Graphic Novel aus der Feder von Eisner- und Harvey-Preisträger P. Craig Russell (Elric, Night Music), die von Troy Nixey (Harley Quinn, The Matrix) und Matthew Hollingsworth (Catwoman, Eternals) gezeichnet und koloriert worden ist.
Nur wieder das Ende der Welt beinhaltet auf insgesamt 64 Seiten in einem wunderschönen Album Hardcover „Neil Gaiman´s Only the End of the World“, das ursprünglich im Jahr 1998 vom Oni Press Verlag in den USA veröffentlicht wurde. Die Geschichte wurde von Autor P. Craig Russel und den beiden Artists Troy Nixey und Matthew Hollingsworth als Comicbuch adaptiert und umgesetzt. Doch worum geht´s? Der Stoiker Lawrence Talbot, dem gefühlt alles egal zu sein scheint, fristet sein Dasein als Arbeiter in der kleinen Küstenstadt Innsmouth. Euch kommt der Name irgendwie bekannt vor? Klar, denn Innsmouth ist ein wichtiger Ort in H. P. Lovecraft´s Cthulhu-Mythos. Talbot, der eigentlich nur ein normales Leben führen möchte, aber dies nicht wirklich möglich ist, da er sich in einen mörderischen Werwolf verwandelt, verstrickt sich in den Untergang der Welt. Doch nicht einmal die Apokalypse scheint Lawrence so recht zu tangieren. Doch aufgeben will er nicht und so entwickelt sich ein äußerst interessanter und schwer zu begreifender Wettlauf gegen das Ende der Welt.
Neil Gaiman schafft es mit seinen smarten Geschichten und seinen packenden Dialogen den Leser einzufangen und ihn so schnell nicht wieder loszulassen. Dies gilt auch wieder für „Nur wieder das Ende der Welt“. Obwohl man zum Schluss nicht genau weiß, was zum Teufel hier gerade passiert ist, kann man es sich irgendwie zusammenreimen und es bleiben diese kribbelnden Fragen im Hinterkopf, von denen mal aber weiß, dass sie wohl nie beantwortet werden. Deshalb sind Neil Gaimans Geschichten einzigartige Abenteuer, die man gelesen haben muss. Obwohl viele Kritiker dieses Werk von Gaiman als eines seiner schwächeren abgetan haben, war ich persönlich vor allem von der Figur des Lawrence Talbot, der Inszenierung der Geschichte und auch von der künstlerischen Umsetzung sehr begeistert. Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass manch einer so seine Schwierigkeiten mit „Nur wieder das Ende der Welt haben“ könnte.
Fazit: Mysteriös, packend und zeichnerisch toll umgesetzt. Das ist „Nur wieder das Ende der Welt“ von Neil Gaiman. Es dürfte vor allem für Fans des Cthulhu-Mythos vom legendären Autor H.P. Lovecraft eine Pflichtlektüre sein, die ein etwas anderes Licht auf die Horror-Erzählungen des Pulp-Autors werfen. Neil Gaiman Fans werden ohnehin auf ihre Kosten kommen und den unvergleichlichen Stil des Briten sofort wiedererkennen. Für alle, die wohl den lockersten Weltuntergang aller Zeiten erleben wollen, ist dies natürlich auch das passende Werk.
Erstveröffentlichung
25. Mai 2021
Format
Album Hardcover
Seiten
64
Autoren
Neil Gaiman und P. Craig Russell
Zeichner
Troy Nixey und Matthew Hollingsworth
Storys
Neil Gaiman’s Only the End of the World Again