Moon Knight #3 – Tod und Geburt

Moon Knight #3 – Tod und Geburt

I am Moon Knight. The bearer of the mantle of Khonshu. Khonshu the justice bringer. I am vengeance.

Erinnert sich noch jemand an die Zeit, als Moon Knight ein Held war und er gegen das Böse kämpfte? Vielleicht die älteren Leser unter uns. Doch seit geraumer Zeit kämpft Moon Knight mehr oder weniger gegen sich selbst. Denn der weiße Mondritter entwickelte sich in den letzten Jahren zu den wohl kompliziertesten Charakteren im Marvel Universum. Man weiß nie so wirklich was real ist und was nicht, ob wir uns in der Realität befinden oder Einbildung Marc Spectors. Denn Moon Knight leidet an einer Persönlichkeitsstörung. Doch was auf den ersten Blick nicht wirklich nach einem Superheldencomic klingt, entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der besten Storys, die Marvel zurzeit zu bieten hat. Kann die Finalausgabe an die tolle Geschichte der letzten Ausgaben anknüpfen? Das erfahrt ihr wie immer in unserer neuesten Review.

DIE WAHRE GESCHICHTE VON MARC SPECTOR [Panini Backcover]

New York versinkt im Sand des alten Ägypten, aus dem sogar Pyramiden ragen. Marc Spector sieht nur eine Chance, um die Realität zu retten: Er muss seinen finsteren Gott Khonshu töten, der hinter dem Angriff auf die Wirklichkeit steckt. Dafür kämpft Mr. Knight sich durch eine bizarre Welt und stellt sich seiner eigenen Vergangenheit – seinen Erinnerungen an Momente voller Wahnsinn, Gewalt und Leid; seinem späteren Alter Ego Steven Grant als Kind, seinen Anfängen als Söldner; seinem brutalen Todfeind Bushman und seiner ersten Begegnung mit Khonshu. Doch Erinnerungen sind letztlich genauso anpassungsfähig wie die Realität, und so wird Moon Knights Geschichte komplett neu geschrieben…

Tod oder Widergeburt? Das große Finale der intensiven, innovativen Mondritter-Saga von Top-Autor Jeff Lemire (OLD MAN LOGAN) und Zeichner Greg Smallwood (MOON KNIGHT: BLACKOUT)

© Marvel Comics

Wer die Moon Knight Storys der letzten 10 Jahre gelesen hat, der hat sich wahrscheinlich schon mal die Fragen gestellt, ob Marc Spector je gesund war, ob er als Moon Knight jemals wirklich Kräfte hatte, oder ob er sich dies alles eingebildet hat. Waren seine Persönlichkeiten Steven Grant und Jake Lockley erfunden und als Tarnung gedacht, oder war Marc Spector schon immer Steven Grant und Jake Lockley? Genau das sind Fragen, die anscheinend nicht nur Spector verrückt werden ließen, sondern auch den Leser selbst. Denn die Story von Jeff Lemire gehört zu den intensivsten Geschichten, die ich persönlich je gelesen habe. Lemire nimmt den Leser mit auf eine Reise in die tiefsten und dunkelsten Ecken der kaputten Psyche des Mondritters. Und bis zum Schluss ist man sich nicht sicher, ob es sich um die Realität handelt oder eine Einbildung Marc Spectors. Die Geschichte ist fesselnd, spannend und verwirrend. Dies führt dazu, dass der Leser an manchen Stellen nicht nur zwei mal dasselbe Panel lesen muss um es vollends zu verstehen, sondern auch die gesamte Ausgabe in wenigen Minuten förmlich verschlingt. Zumindest kommt es einem so vor, wie als wären es Minuten gewesen. Vielleicht war es doch länger. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein…

Fazit: Fantastisch! Episch! Fesselnd! Spannend! Dies sind nur ein paar Worte, die mir auf die Schnelle für dieses Meisterwerk von Jeff Lemire einfallen. Die Finalausgabe der aktuellen Moon Knight Serie hat es sogar geschafft die vorangegangenen Storys zu toppen. Denn neben der tollen Story und den dazu passenden Zeichnungen von Greg Smallwood hat Moon Knight auch eine Art Retcon bekommen, eine Neuerzählung seiner Origin. Und diese hat es in sich. War Marc Spector schon immer verrückt, oder wurde er es erst im Laufe seiner Superheldenkarriere? Erfahrt es in Moon Knight #3 – Tod oder Wiedergeburt.

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Bewertung

Story: 10/10 ● Zeichnungen: 7.5/10

Gesamt: 9/10


© Panini Comics Deutschland

Erstveröffentlichung 
02.01.2018
Format
Softcover
Seiten
116
Autoren
Jeff Lemire
Zeichner
Greg Smallwood
Storys
Moon Knight 10-14