Hawkeye – Held im freien Fall

Hawkeye – Held im freien Fall beinhaltet auf insgesamt 140 Seiten die 6-teilige und abgeschlossene US-Miniserie mit dem Titel Hawkeye: Freefall. Geschrieben wurde Clint Bartons neuestes Abenteuer von Alles-Könner Matthew Rosenberg, der kürzlich erst seine Punisher Serie beendet hat. Zeichnerisch wurde er hierbei vom sibirischen Künstler mit dem wohl deutschesten Namen aller Zeiten unterstützt: Otto Schmidt. Womit hat es der Avenger mit Pfeil und Bogen dieses mal zu tun? Nachdem Clint Barton in den letzten Jahren mehrere Schicksalsschläge hinnehmen musste, wie zum Beispiel den von ihn verübten Mord an seinem langjährigen Freund Bruce Banner und dem Tod von Black Widow während des Secret Empire Events, wurde es dann doch eher relativ ruhig um Clint. Er trat vermehrt als Nebenfigur auf, war Mitglied der neu geformten West Coast Avengers, durchstreifte die USA mit dem Red Wolf und kämpfte mit Hercules und anderen Helden gegen die Auslöschung des Olymp. Na ja! Ganz so ruhig war es doch nicht. Jetzt ist Clint zurück in New York und hat es auf den dämonischen Unterweltboss The Hood abgesehen. Dieser hat sich in letzter Zeit mit ein wenig Mithilfe von Bürgermeister Wilson Fisk ein profitables Imperium aufgebaut. Das geht dem heroischen Clint natürlich auf den Sack und er greift ihn an. Doch nicht nur Clint hat es auf Hood abgesehen. Ein neuer Ronin ist in der Stadt und startet einen brutalen Kreuzzug. Das weckt natürlich auch das Interesse von anderen Helden wie Falcon, Winter Soldier, Spider-Man und Daredevil. Denn Clints Ex-Kollegen haben alle eine Vermutung: Clint ist Ronin! 

Eins muss man Matthew Rosenberg lassen: Der Kerl kann Action. Auch in Hawkeye – Freefall gibt es ein gewaltiges, mal wieder leicht übertriebenes Action-Feuerwerk. Wie auch in seiner zuvor geschriebenen Punisher Serie scheint Rosenberg ein kleines Detail gekonnt auszublenden: Clint hat keine Superkräfte. Dies sorgt zwar für extrem viele Badass-Momente in der Ausgabe, allerdings auch für das ein oder andere Stirnrunzeln. Vom Humor her ist Hawkeye – Held im freien Fall eine der lustigsten Ausgaben, die ich je in den Händen gehalten habe. Es ist allerdings kein penetranter Deadpool-Humor, sondern wirklich unterhaltsamer Humor auf hohem Niveau. Die Story und das Pacing sind ordentlich, die Auftritte von unterschiedlichen Helden aus dem Marvel Kosmos wie US Agent, D-Man, Falcon, Spider-Man & Co. durchaus erfrischend und ich feier´ es persönlich hart, dass mein persönlicher Lieblingsschurke The Hood wieder am Start ist. Aber ihr merkt sicherlich schon. Irgendeinen Haken hat die Ausgabe. Richtig! Die Zeichnungen von Otto Schmidt sind überhaupt nicht mein Ding. Während einzelne Charakterdarstellungen noch ganz ordentlich aussehen, sind vor allem Kampfsequenzen und Seiten mit mehreren Panels ein gekrakeltes Durcheinander.