Auf den Impact von Tom Hiddlestone’s Performance auf die Figur Loki brauchen wir – denke ich – nicht mehr groß eingehen. Selten hat eine Filmdarstellungen in den Comics zu solch einem Popularitätsschub beigetragen, wie das im Falle von Loki war. Nach dem großen War of The Realms sieht sich Thors schurkischer Bruder mit neuen Herausforderungen konfrontiert und ob sich das Lesen lohnt oder uns nur Schabernack aufgetischt wird erfahrt ihr bei uns.
Träume sind Schäume [Panini Backcover]
Als neuer König der Frostriesen hat Loki alle Hände voll zu tun, sein barbarisches Volk bei Laune zu halten. Dabei fühlt er sich zu Höherem berufen. Ein Platz unter den mächtigsten Helden der Erde wäre aus seiner Sicht für den Retter Midgard sein angemessener Zeitvertreib. Doch Bruder Thor entlässt ihn nicht aus der Verantwortung. Deshalb sucht er Rat bei Tony Stark alias Iron Man. Aber ein alter Erzfeind von Dr. Strange setzt alles daran, dass der Gott der Lügengeschichten ein Opfer seiner Träume wird…
Senkrechtstarter Daniel Kibblesmith und Co-Pilot Oscar Bazaldua präsentieren Marvels größten Trickser, wie ihr ihn noch nie gesehen habt.
Am Ende des War of The Realms ernannte sich Loki selbst zum König der Frostriesen doch leider – und das merkt man sehr früh – scheint ihn diese Aufgabe zu unterfordern. Er vernachlässigt seinen Thron, vertreibt sich seine Zeit auf Midgard ehe er von seinem Bruder All-Vater Thor zur Verantwortung gezogen wird. Loki fühlt sich trotzdem zu Höherem berufen und trachtet nach einem neuen Ziel – Nämlich ein AVENGER zu werden! Dieses Ziel versucht er nun mithilfe von Thor und dem eher widerwilligen Tony Stark umzusetzen, während der düstere Nightmare darauf lauert den König der Frostriesen von seinem unbewachten Thron zu stoßen…
An sich sind das alles gar keine schlechten Bedingungen für eine gute Story, doch leider scheint es so, wie als hätte Comedyschreiber Daniel Kibblesmith wohl nur von einem Gag zum nächsten gearbeitet. Loki – eine vielschichtige und an sich interessante Figur – wird albern und plakativ inszeniert und huscht einfach nur von einem pseudolustigen Spruch zum nächsten. Man wollte hier keine Story erzählen, sondern ein möglichst flaches Werk abliefern, das von der Loki-Popularität aus den Filmen profitieren könnte. Umso merkwürdiger ist dann der Wolverine „Gastauftritt“ in der letzten Kurzgeschichte, die aufgrund des plötzlich anziehenden Härtegrades irgendwie deplatziert wirkt. Am Ende bleiben tatsächlich viele Elemente unaufgeklärt. Lediglich ein Panel wirkte doch noch irgendwie interessant. Ich habe bisher noch keine anderen Comics von Daniel Kibblesmith gelesen aber das war ein Totalausfall!
Zeichnerisch ist der Band solide aber auch nicht mehr als das. Oscar Bazaldua, der u.a. Mr & Mrs. X oder X-Force zeichnet, macht seine Arbeit zwar gut aber nicht herausragend und auch dies rettet diese Ausgabe leider nicht.
Fazit: Ich würde selbst Hardcore-Loki Fans von diesem Band abraten. Nicht einmal leichte Kost bekommen wir hier serviert, denn dafür ist die Story zu albern und ohne spürbare Spannung inszeniert. Loki als Figur bleibt flach und ohne Persönlichkeit wie eine Parodie seiner selbst. Das Ganze macht keinen Spaß und als Sammlerstück für Hardcore-Fans lohnt es sich auch nicht. Mein Tipp: Holt euch lieber LOKI von Autor Robert Rodi und Zeichner Esad Ribic wenn ihr was gutes von dem Gott des Schabernacks lesen wollt, denn auf Loki: Der Gott, der zur Erde fiel könnt ihr getrost verzichten. Für mich der bisher größte Flop des Jahres!
Erstveröffentlichung
12.05.2020
Format
Softcover
Seiten
124
Autoren
Daniel Kibblesmith
Zeichner
Oscar Bazaldua
Storys
Loki (2019) 1-5, War of the Realms Omega 1 (Loki)