Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verloren sich viele Romanautoren in der Utopie und der Fantastik. Man mischte Wissenschaft mit Fiktion, man träumte von unentdeckten Flecken auf dem Planeten, längst ausgestorbenen Lebewesen, hohlen Erden und gar außerirdischem Leben. Die Science-Fiction war geboren. Einer dieser Autoren war Sir Arthur Conan Doyle, der als Sherlock Holmes Schöpfer in die Geschichte eingehen wird. Doch auch sein Werk „The Lost World“ wird einen gigantischen Impact auf die Popkultur haben. Im Splitter Verlag erscheint nun die „Vergessene Welt“ Gesamtausgabe vom französischen Star-Autor Christophe Bec. Das nehmen wir uns natürlich zum Anlass, um uns diese gefeierte Reihe genauer anzusehen.
DER MENSCH FÄHRT BIS ANS ENDE DER WELT…
Aufgrund eines mysteriösen Reisetagebuchs, das dem englischen Professor Challenger zufällig in die Hände fällt, ist dieser davon überzeugt, dass die Spezies der Dinosaurier nicht ausgestorben ist und im Dschungel Amazoniens überlebt hat. Gemeinsam mit seinem Kollegen Summerlee, dem Journalisten Edward Malone sowie Lord John Roxton startet er eine Expedition nach Südamerika, um mithilfe seines Dokuments die urzeitlichen Tiere aufzuspüren.
In Anlehnung an Conan Doyles berühmten gleichnamigen Roman lässt Christophe Bec den großartigen Professor George Edward Challenger als Comicfigur neu aufleben. Ein echter Leckerbissen für alle Fans von klassisch-exotischen Abenteuererzählungen.
„Vergessene Welt“ Gesamtausgabe beinhaltet auf insgesamt 168 Seiten die gesamte Story von Autor Christophe Bec, die auf dem weltberühmten Roman „The Lost World“ von Sir Arthur Conan Doyle aus dem Jahr 1912 basiert. Ursprünglich veröffentlichte der Splitter Verlag insgesamt drei Album-Hardcover, die nun in dieser Gesamtausgabe gesammelt wurden. Zeichnerisch wird Bec hierbei von Fabrizio Faina und Mauro Salvatori unterstützt. Doch worum geht´s? Bei einer seiner Erkundungsreisen in Südamerika fällt dem exzentrischen Professor Challenger ein Reisetagebuch in die Hände, was von einem wilden Land erzählt, in dem prähistorische Wesen leben sollen. Zurück in London muss sich Challenger seinen Forscher-Kollegen stellen, die ihn und seine fantastischen Thesen nicht nur in Frage stellen, sondern ihn durch den Dreck ziehen. Challenger sammelt nun eine Truppe besonderer Männer, darunter auch seinen größten Kritiker, und will es der Welt beweisen. Es beginnt ein unvergleichliches Abenteuer ans Ende der Welt, dass so manche blutige Überraschung bereithält.
Die Gesamtausgabe von Christophe Becs Werk „Vergessene Welt“ ist brutal, actionreich und faszinierend. Als ein Mensch, der im 21. Jahrhundert lebt, fühlt man fast schon die naive Vorstellungskraft Sir Arthur Conan Doyles, der von fantastischen und unentdeckten Ländern träumte, die von prähistorischen Wesen wimmelt. Wer mag es ihm verdenken? Denn zu genau der Zeit boomte die Paläontologie und alleine die Vorstellung, dass solche Wesen noch existieren könnten, beflügelte die Fantasie der Menschen. Die Story ist ein klassisches Abenteuer, das allerdings vor allem durch seine Figuren glänzt. Ob Professor Challenger, sein größter Kritiker Professor Summerlee, der knallharte Lord Roxton oder auch der verträumte blauäugige Journalist Ned Malone. Jede der Figur überzeugt durch besonderen Charme und eine eigene Geschichte. Auch wenn der total verrückte Twist zum Ende der Erzählung und auch der Abschluss des Abenteuers selbst eher kurios ist, so war „Vergessene Welt“ ein tolles Leseerlebnis.
Fazit: Was braucht ein Mann oder eine Frau von Welt, um vollends unterhalten zu werden? Dinosaurier, harte Kerle, unerforschte Welten und ein verrücktes Abenteuer. Diese Kombination zündet in den meisten Fällen. „Vergessene Welt“ ist eine Erzählung mit Kultstatus, die zahlreiche weitere Werke der Popkultur erst ermöglichte. Christophe Bec und die beiden Artists Fabrizio Faina und Mauro Salvatori schaffen es den Flair der damaligen Zeit in eine moderne Erzählung zu packen und liefern ab.
Erstveröffentlichung
25.05.2022
Format
Album Hardcover
Seiten
168
Autoren
Christophe Bec
Zeichner
Fabrizio Faina, Mauro Salvatori