Tarzan – Herr des Dschungels

Tarzan – Herr des Dschungels

Am 27. August 1912 erschien die Oktoberausgabe des Pulp-Magazins All-Story Magazine. Die Besonderheit an dieser Ausgabe war eine Geschichte des damals 37-jährigen Autors Edgar Rice Burroughs mit dem Titel Tarzan of the ApesBurroughs hätte wohl nie im Leben damit gerechnet, dass seine Geschichte rund um einen Waisen aus dem tiefsten Dschungel Afrikas über 100 Filme dazu inspirieren wird, Burroughs ursprüngliche Geschichte zu adaptieren. Zuletzt erschien im Jahr 2016 mit „Legend of Tarzan“ mit Alexander Skarsgård und Margot Robbie in der Hauptrolle ein weiterer Hollywood Blockbuster. Nun veröffentlichte der Splitter Verlag eine weitere Adaption des originalen Werks von den Comic-Superstars Christophe Bec und Steven Subic.

DER KÖNIG DER AFFEN

Ende des 19. Jahrhunderts stechen Lord John Greystoke und seine hochschwangere Ehefrau Alice von England aus in See und stranden nach einer Meuterei an der Küste Afrikas. In einer notdürftig gebauten Hütte kommt ihr Sohn John zur Welt. Schon ein Jahr später verliert der Säugling seine Mutter, und sein Vater fällt einer Affenbande zum Opfer. Ebenjene Affen nehmen die Waise jedoch in ihre Familie auf. Von nun an ist sein Name Tarzan. Tarzan hat das dekadente Leben eines britischen Aristokraten niemals kennengelernt, und doch wird er ihm nicht auf immer entfliehen können…

Christophe Bec (»Olympus Mons«, »Cixin Liu: Die Wandernde Erde«) und Stevan Subic (»M.O.R.I.A.R.T.Y«) legen eine originalgetreue Adaption des Pulp-Klassikers von Edgar Rice Burroughs vor, die so brutal, düster und kompromisslos ist wie der Dschungel selbst.

© Splitter Verlag

Tarzan – Herr des Dschungels beinhaltet auf insgesamt 88 Seiten in einem wundervollen Album-Hardcover die weltberühmte Origin-Story des im Dschungel Äquatorialafrikas von Menschenaffen großgezogenen Jungen namens Tarzan. Besonders eindrucksvoll, emotional und brutal werden hier vor allem Tarzans frühe Kindheit und seine Jugendjahre von Autor Christophe Bec und Zeichner Stevan Subic dargestellt. Imposant ist allen voran, dass die ersten Seiten völlig ohne Sprechblasen auskommen und Artist Stevan Subic allein mit seinen zeichnerischen Fähigkeiten eine Atmosphäre erschafft, die den Leser beeindruckt und gleichermaßen einschüchtert. Der Leser erlebt die unschöne Seite des Heranwachsens des jungen Waisen, der es unter den gigantischen Menschenaffen als Außenseiter nie einfach hatte. Wir erleben, wie er sich seinen Platz in der Herde erkämpfen musste, welches Leid er erfuhr und wir sehn natürlich auch seine erste Begegnung mit der wunderschönen Jane, aber auch die brutale Seite des Lord Greystoke

Tarzans Aufeinandertreffen mit den ersten Menschen, seine Wissbegierigkeit, seine animalisches Natur und auch sein charismatisches Wesen werden von Autor Christophe Bec wundervoll aufs Papier gebracht. Stevan Subis Zeichnungen runden das Leseerlebnis wundervoll ab. Ich persönlich war scharf auf die Ausgabe, weil eben das kreative Duo den Reiz an der Ausgabe ausmachten. Tarzan selbst ist keine Figur, die in mir vergleichbare Gefühle weckt wie beispielsweise ein Captain America, Conan, Robin Hood oder die Ninja Turtles. Ich muss mir hier allerdings auch selbst auf die Schulter klopfen, weil ich doch zu der Ausgabe gegriffen und sie gelesen habe. Es war eine tolle Erfahrung und ich hoffe auf weitere Tarzan-Abenteuer beim Splitter Verlag.

Fazit: Tarzan – Herr des Dschungels ist erbarmungslos, brutal, beeindruckend und herzzerreißend. Die Umsetzung von Christophe Bec, mitsamt dem Pacing und Aufbau der Geschichte, den Figuren und auch den Dialogen ist großartig. Stevan Subics Zeichnungen sind ebenfalls grandios und passen unglaublich gut zu dieser doch ungewöhnlich brutalen Adaption des Tarzan Mythos. Alles in allem ist Tarza – Herr des Dschungels eines der wohl besten Comics des Jahres 2021.

Story
90%
Zeichnungen
88%
Epicness
96%
Gesamtbewertung
91%

Erstveröffentlichung 
17.11.2021
Format
Album Hardcover
Seiten
88
Autoren
Edgar Rice Burroughs, Christophe Bec
Zeichner
Stevan Subic

© Splitter Verlag