Shang-Chi #2: Familienzwist

Shang-Chi #2: Familienzwist

Seit dem MCU-Blockbuster Shang-Chi und die Legende der Zehn Ringe ist der Kung-Fu-Meister auch außerhalb der USA in aller Munde. Selbstverständlich hat Shang vor einiger Zeit eine eigene Soloserie spendiert bekommen, die allerdings sehr weird und ein wenig stupide startete. Auch „Shang-Chi #1: Gegen das Marvel-Universum“ hatte ein paar absonderliche Momente und dementsprechend bin ich etwas voreingenommen, was die Fortsetzung angeht. Kann Shang-Chis Soloserie noch die Kurve bekommen?

JUGENDSÜNDEN [Panini Backcover]

Dank Shang-Chis Mutter kommen wichtige Details aus der Kindheit des Kung-Fu-Meisters ans Licht. Derweil holt ihr Vater im Hintergrund zum großen Schlag aus. Sein Ziel? Stammesfürst Xin will Shang-Chi und seine gesamte blutsverwandte Sippe vom Antlitz der Erde fegen. Findet die lebende Waffe einen Weg, seine Angehörigen vor dem Untergang zu schützen? Welch finstere Tat hat zwei Familien zu Todfeinden gemacht? Und wie ist es dem teuflischen Zheng Zu gelungen, das Herz der ehrbaren Jiang Li zu gewinnen?

Lasst euch von Gene Luen Yang, Dike Ruan und Marcus To mit einer perfekten Ergänzung zum Filmerfolg überraschen.

© Marvel Comics

Shang-Chi #2: Familienzwist beinhaltet auf insgesamt 148 Seite die US-Hefte Shang-Chi #7 – #12 und den One-Shot „Marvel´s Voices: Identity“.  Die Serie wird auch weiterhin von Autor Gene Luen Yang geschrieben, der zeichnerisch vom grandiosen Artist Dike Ruan unterstützt wird. Dieser wird im Laufe der nachfolgenden Ausgabe von Marcus To abgelöst, was jedoch qualitativ keine Einbuße zur Folge hat. Im Gegenteil sogar. Doch fangen wir bei der Story an. Die Geschichte beginnt direkt nach dem Cliffhanger aus der vergangenen Ausgabe und Shang, seine Geschwister und seine Mutter wird von seinem eigenen Großvater angegriffen: Oberhaupt Xin. Doch weshalb greift er Shang an und welches Geheimnis umgibt seine Mutter? Wir erfahren im Grunde genommen alles über Shangs Herkunft, seine Eltern und vieles mehr. Autor Gene Luen Yang übernimmt hierfür nun mehr oder weniger alles aus dem MCU und spinnt so Shangs Origin neu. Dies ist der berühmtberüchtigte MCU-Einfluss auf die Comics, der Fluch und Segen zugleich ist.  

Obwohl Gene Luen Yang mit großer Sicherheit von ganz oben gesagt bekommen hat, dass Shang-Chis MCU-Origin auch in die Comics gelangen soll, muss man sagen, dass es kein billiger Abklatsch ist. Obwohl die Parallelen unübersehbar sind, hat Yang es geschafft der Geschichte seinen persönlichen Stempel aufzudrücken und er hat einige für die Story wichtige Wendungen sehr gut verpackt. Wichtig ist zudem auch, dass keine anderen großen MCU-Player wie Spider-Man, Thor oder Iron Man irgendwelche erzwungenen Gastauftritte haben. Somit funktioniert die Story in ihrem eigenen kleinen Mikrokosmos, ist unterhaltsam und auch die einzelnen Figuren können endlich ein wenig brillieren. 

Fazit: Gene Luen Yang hat es geschafft! Shang-Chis Soloserie hat die Kurve bekommen und konnte endlich abliefern. Weiterhin grandiose Zeichnungen, eine unterhaltsame und smarte Geschichte und endlich fügen sich auch die Puzzles. Da kann man sich auf Ausgabe #3 nur freuen. 

Story
80%
Zeichnungen
92%
Epicness
82%
Gesamtbewertung
80%

Erstveröffentlichung 
06.09.2022
Format
Softcover
Seiten
148
Autoren
Gene Luen Yang
Zeichner
Dike Ruan, Marcus To
Storys
Marvel’s Voices: Identity (2022) 1 (Shang-Chi), Shang-Chi (2021) 7–12

© Marvel Comics