Carnage #2 – Das Buch der Verdammten

Carnage #2 – Das Buch der Verdammten

Carnage geht in die zweite Runde. Der Nachfolger setzt unmittelbar an die Geschehnisse des Vorgängers

[Carnage #1 – Blutrausch] an.Warum die Serie das Potential zum Horrorhit hat und welche Klassiker eine Hommage fanden, erfahrt ihr in meiner (spoilerfreien) Review. Zumindest, wenn ihr den ersten Teil schon gelesen habt. Falls nicht, holt das nach und kommt dann wieder.

Panini Vorwort by Christian Enders

Ein Ableger des außerirdischen Venomsymbionten machte den verrückten Mörder Cletus Kasady zum scharlachroten Superserienkiller Carnage. Im ersten Band stellte die FBI-Agentin Claire Dixon Carnage in einer alten Kohlenmine eine Falle. Dabei unterstützten sie John Jamesson, der sich hin und wieder in Man-Wolf verwandelt und die Kontrolle verliert; der ursprüngliche Venom Eddie Brock, der inzwischen Gutes tun möchte und Wirt von Carnages Ableger Toxin ist, und die Veteranin Manuela Calderon, die vor langer Zeit als einzige Kasadys ersten Massenmord überlebte. Die Falle für Carnage hätte sie alle beinahe das Leben gekostet, da der geschäftsmann Barry Gleason Carnage in Warheit nur in die Tiefe locken wollte. Dort wartete Gleasons Kult, der sich um das Darkhold scharte, ein Zauberbuch, das vor dem Untergang von Atlantis vom finsteren Gott Chthon geschrieben wurde – H.P. Lovecraft lässt grüßen. Der Kult wollte Carnage opfern, um Cthon zu erwecken. Kasady machte den Anhängern des uralten Gottes jedoch einen Strich durch die Rechnung und wurde durch das Darkhold noch verrückter und mächtiger. Jetzt kanner mit seinem Symbionten sogar andere infizieren und befehligen. Am Ende verschwand Carnage mit der okkulten Fibel, während Dixon und ihr geschlagenes Team es gerade noch aus der Miene schafften. Jetzt geht die Jagd nach Carnage und dem Darkhold weiter, und Autorenlegende Gerry Conway scheint es großen Spaß zu machen, die Vergangenheit mit dem brandneuen Marvel-Universum zu verbinden. Schließlich ersann Conway selbst 1972 in einer Story über den Werwolf in der Nacht das Darkhold, das auch als Shiatra, Buch der Verdammten bekannt ist. 1992 fürhten Christian Cooper und Zeichner Richard Case dann die Schwarzmagierin Victoria Montesi in den Marvel-Kosmos ein. Ihre Familie von Priestern wacht seit Jahrhunderten darüber und ging dafür sogar einen Pakt mit Chthon selbst ein, woher auch Victorias Kräfte rühren…

Zum Inhalt

Copyright Marvel Comics

Und da sind wir nun mitten im indischen Ozean… Ein junges Mädchen, ganz allein sammelt einen Schiffbrüchigen ein, der sich recht schnell als der wahnsinnige Carnage herausstellt. Abgeschottet von der Außenwelt und gefangen mit einem der gefährlichsten Geschöpfe der Erde, entbrennt ein Kampf ums Überleben. Und das ist nur der Auftakt. Wer dabei an Stories wie „Der weiße Hai“, „Alien“ oder die Halloween Klassiker zurück denkt, der erahnt, wohin die Reise geht.

Gerry Conway bleibt seinem Stil treu und kombiniert klassischen Horror geschickt mit Mystik und  Krimielementen. Er entblättert dabei seine Geschichte schnell genug um nicht zu langweilen, doch immer bleiben genug Fragen, die den Leser unwissend zurück lassen. Auch hier bedient er sich den Strukturen alter Klassiker des Genres. Unwissenheit und das Spiel mit der Erwartung sind in Das Buch der Verdammten häufig anzufinden.

Zeichner Mike Perkins leistet dabei ausgezeichnete Arbeit, denn sein schwammiger und etwas dreckiger Stil verleihen der Geschichte den richtigen Look. Satte und knallige Farben sucht man hier vergebens und die Panels geben nie mehr Information, als notwendig.

Während sich die Eingangssituation sehr schnell auflöst, nimmt die weitere Geschichte so rasant Fahrt auf, das ich nicht in der Lage war, das Heft beiseite zu legen.

Um Spoiler zu vermeiden, gehe ich nicht weiter auf die Story ein, als es das Vorwort von Christian Enders getan hat. Nur so viel sei verraten. Es gibt Opfer, viele Opfer. Aber ein Carnage wäre ja auch nicht Carnage, wenn es nicht so wäre, oder?

Zu kaufen gibt es das gute Stück wie immer bei Panini– was wir euch dringlichst empfehlen.

Story: 8.0/10 ● Zeichnungen: 8.0/10

Gesamt: 8.0/10

Erstveröffentlichung
31.01.2017
Seiten
132
Autoren:
Gerry Conway
Zeichner:
Mike Perkins
Storys:
Carnage 6-10