Nottingham #1: Lösegeld für den König

Nottingham #1: Lösegeld für den König

Die Legende von Robin Hood gehört wohl zu den bekanntesten Sagen Englands. Nottingham, Sherwood und Little John sind Namen, die wohl jedes Kind kennt. Im Splitter Verlag erscheint nun eine neue Adaption des Robin Hood Mythos, der einen kleinen Twist inne hat, der alles bislang bekannte verändert. Was wäre wenn der Sheriff von Nottingham der König der Diebe wäre?

LEGENDEN SIND EINFACH ERZÄHLT

Ein Wald, ein Sheriff, ein Gesetzloser im grünen Gewand, der von den Reichen nimmt, um den Armen zu geben… jeder kennt die Legende von Robin Hood, dem König der Diebe. Disney machte ihn berühmt, Kevin Costner machte ihn attraktiv und Russell Crowe machte ihn realistisch. Aber was wäre, wenn Robin Hoods Gegenspieler, der Sheriff von Nottingham, gar kein so übler Geselle war? Was wäre, wenn auch er die Willkür des Königs und die Ausbeutung der Armen verachtete? Was wäre, wenn er einen Weg gefunden hätte, das Gesetz zu umgehen und dem Volk zu helfen – selbstlos und ungeachtet jeder Gefahr für sein eigenes Leben? Was wäre, wenn der Sheriff… Robin Hood war?

© Splitter Verlag

Nottingham #1 – Lösegeld für den König beinhaltet auf 56 Seiten in einem wunderschönen Album Hardcover das erste Kapitel von Vincent Brugeas und Emmanuel Herzets Saga rund um Robin Hood, den König der Diebe. Zeichnerisch werden die beiden edlen Herren von niemand geringerem als Benoit Dellac unterstützt, den die meisten Splitter-Jünger von seiner Arbeit an „Orks & Goblins“ und „Die Saga der Zwerge“ kennen. Was sagt uns das? Genau! Zeichnerisch ist „Nottingham“ eine Augenweide. Doch worum geht´s? König Richard ist nicht vom Kreuzzug zurückgekehrt. Sein intriganter und widerlicher Bruder John Lackland sieht sich als legitimer Thronfolger. Der Sheriff von Nottingham, ein edler Mann namens William, ist nicht sonderlich begeistert von John Lacklands Plänen, den hohen Steuern und der Behandlung der armen Menschen im Königreich. Ihr könnt euch wohl denken, was der edle Sir William nun vorhat, oder? 

In der ersten Ausgabe betreiben die Autoren bedingungsloses Worldbuilding. Dies ist in der Regel nicht verkehrt, jedoch ziehen sich einige der Dialoge wie Kaugummi. Spannend ist die erste Ausgabe von „Nottingham“ bei bestem Willen nicht. Auch endet sie weder mit einem Cliffhänger, noch mit der Erkenntnis ein Meisterwerk gelesen zu haben. An manchen Stellen ist die Geschichte sogar trotz der fantastischen Zeichnungen von Benoit Dellac sehr unübersichtlich und verwirrend. Das Konzept und die Idee ist durchaus interessant, jedoch müssen hier noch seitens der Autoren einige Schippen draufgelegt werden, um eine wirklich gute Geschichte zu erschaffen. 

Fazit: Rein optisch ist Nottingham #1 – Lösegeld für den König ein absoluter Augenschmaus. Jedoch muss das kreative Team noch einiges drauflegen, damit es eine Reihe wird, die den Lesern und Comic-Liebhabern im Gedächtnis bleibt. Die Grundidee ist durchaus interessant und Potenzial ist allemal vorhanden.

Story
68%
Zeichnungen
90%
Epicness
75%
Gesamtbewertung
72%

Erstveröffentlichung 
20.10.2021
Format
Album Hardcover
Seiten
56
Autoren
Vincent Brugeas, Manu Herzet
Zeichner
Benoît Dellac
Storys
Nottingham #1

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