Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Yeehaw! Freunde des Wilden Westens und der rauchenden Colts! Es ist mal wieder an der Zeit und wir reisen gemeinsam mit dem Splitter Verlag in den Wilden Westen der Vereinigten Staaten. Um genau zu sein in das wunderschöne und malerische Wyoming. Cowboys, verschlafene Örtchen, die Eisenbahn und kaltblütige Rache. Genau die richtige Mischung für eine spannende Story.

SPLITTER BACKCOVER

Die Ära der Cowboys geht zu Ende – die Eisenbahn bringt jetzt die Rinder von der weiten Prärie in die Schlachthöfe Chicagos. Der letzte Longhorn-Treck des alten Russel führt ihn aufs Altenteil zu einigen Hektar Farmland in Montana, wo er und sein Adoptivsohn Bennett in Frieden leben können. Doch im Städtchen Sundance, das sie durchreisen, wird Bennett eines Morgens tot aufgefunden. Der Bürgermeister erklärt die Sache zu einem Unfall und jagt Russell aus seiner Stadt. Aber der alte Cowboy wird das nicht so einfach auf sich beruhen lassen. Er will Antworten, koste es, was es wolle.

Ein wunderschön illustrierter Spätwestern-Oneshot, der den erlöschenden Glanz des Wilden Westens in einer tragischen Rachestory vor imposanter Kulisse einfängt.

Bis zum bitteren Ende ist ein Spätwestern aus der Feder von Autor Jérôme Félix, der zeichnerisch vom grandiosen Paul Gastine unterstützt wird. Auf insgesamt 80 Seiten erleben wir eine spannende und brutale Geschichte aus dem Wilden Westen, die sich durch ein Zitat des berühmten Physikers Albert Einstein perfekt zusammenfassen lässt „Der technologische Fortschritt hat zur Folge, dass die Arbeitslosigkeit zunimmt, statt die Arbeitslast aller zu vermindern.“ Denn genau darum geht es zu Beginn der Geschichte. Der grimmige Cowboy Russel treibt ein letztes Mal eine gewaltige Viehherde durch die halben USA. Peu á peu wird die Arbeit der Viehtreiber obsolet, da der Fortschritt durch die Eisenbahn und die unzähligen Bahnhöfe nicht aufzuhalten ist. Dies sieht auch der alte Russel ein und macht sich nach dem letzten Job mit seinem Adoptivsohn Bennett und seinem Partner Kirby auf in Richtung Montana, um sein Dasein als Cowboy-Rentner zu fristen. Bei einem Zwischenstopp in der kleinen Stadt Sundance kommt es jedoch zu einem tragischen Vorkommnis, das zu einer brutalen Verkettung von Ereignissen führt. 

Bis zum bitteren Ende tut genau das, was ein Spätwestern oftmals tut. Die Geschichte blickt äußerst pessimistisch auf die letzten Tage des Wilden Westens. Denn obwohl uns der Wilde Westen oftmals romantisch verkauft wird, war es eine harte und brutale Zeit, die den Menschen alles abverlangte. Rein optisch ist Bis zum bitteren Ende ein absoluter Augenschmaus. Das wunderschöne Album Hardcover, das fantastische Cover und die bildgewaltigen Zeichnungen von Paul Gastine ziehen den Leser in ihren Bann. Das Szenario von Autor Jérôme Félix ist spannend und beschäftigt sich allen voran mit vielen moralischen und ethischen Fragen. „Was würdest du tun, wenn…?“. Wie soll sich ein Mann verhalten, der mit dem Rücken zur Wand steht, keinen Ausweg sieht und Brutalität gewohnt ist? Sollte ein Bürgermeister über Leichen gehen, um seine Gemeinde zu schützen? Fragen über Fragen…

Fazit: Bis zum bitteren Ende ist ein spannender Spätwestern, der sehr stark startet, jedoch gegen Ende der Ausgabe sein Pacing etwas vernachlässigt. Vermutlich hätte es der Geschichte gut getan, wenn man sie in zwei Kapitel gespalten hätte. Dies hätte den Figuren und dem Szenario zusätzliche Tiefe verliehen. Rein Optisch ist Bis zum bitteren Ende eine Augenweide. Fans von Western-Storys und knallharter Cowboy-Action werden ihren Spaß haben.

Bestellung & Leseprobe

Bewertung

Story: 6.8/10.0 ● Zeichnungen: 9.3/10.0

Gesamt: 7.3/10.0

7.3/10

Erstveröffentlichung 
24.02.2021
Format
Album Hardcover
Seiten
80
Autoren
Jérôme Félix
Zeichner
Paul Gastine

© Splitter Verlag