The End – Das Ende der Legenden

The End – Das Ende der Legenden

One-Shots sind eine verdammt schwierige Angelegenheit. Grundsätzlich stellt sich  die immer die Frage, ob es ein Autor schafft ein qualitativ hochwertiges Werk in nur ein US-Heft zu quetschen. Spielt die Geschichte auch noch in einer alternativen Welt oder Zukunft, in der nebenbei noch Worldbuilding betrieben werden muss, gestaltet sich dies oftmals als fast unmögliche Herausforderung. Mit „The End – Das Ende der Legenden“ erzählen uns unterschiedliche Kreativteams von den letzten Tagen bekannter Marvel Heroen. Kann die Ausgabe punkten?

DIE LETZTEN GESCHICHTEN 

In diesem Band geht es um die letzten Tage und Kämpfe einiger der größten Marvel-Figuren. Wird das Licht von Captain Marvel ewig im Kosmos scheinen? Was hält die ferne Zukunft für Venom bereit? Wie endet die Legende von Dr. Strange, kann Deadpool sterben und wie sieht der letzte Kampf des alten Miles Morales aus? Und wird Captain America jemals aufgeben? Das letzte Kapitel von Venom, Captain Marvel, Deadpool, Dr. Strange und vielen anderen!

© Marvel Comics

The End – Das Ende der Legenden beinhaltet auf insgesamt 204 Seiten die US-One Shots The End: Captain America, Captain Marvel, Deadpool, Dr. Strange, Miles Morales und Venom. Somit zählen wir insgesamt 6 US-Hefte in diesem Paperback. Mit Autorinnen und Autoren wie Erik Larsen, Kelly Thompson und Saladin Ahmed und Zeichnerinnen und Zeichnern wie Carmen Carnero und Mike Hawthorne liefert uns das Haus der Ideen ein Starensemble. Doch worum geht´s? Die völlig eigenständigen und abgeschlossenen Geschichten spielen allesamt in weit entfernten Zeiten in einer meist dystopischen Zukunft. Während Steve Rogers gegen eine Red Skull-Suche kämpft, die jeden Menschen in eine Art Red Skull Zombie verwandelt, kehrt Carol Danvers nach Jahrzehnten auf eine sterbende Erde zurück, die zu erfrieren droht. Miles Morales hingegen ist der Bürgermeister und Beschützer von Brooklyn, das der letzte Rückzugsort für New Yorker ist, deren Stadt von riesigen Monster-Bazillen vernichtet wurde. Die Deadpool und Dr. Strange One-Shots waren allerdings derart weird, dass ich beide zugegebenermaßen überhaupt nicht verstanden habe. Gleiches gilt übrigens für Venom. Diese Story habe ich gegen Ende nur durchgeblättert. Schließlich habe ich den fetten 204-Seiten Schinken enttäuscht zur Seite gelegt. Alles in allem erfüllten sich meine Zweifel, die ich bei Release der Ausgabe hatte. Die veröffentlichten One-Shots wollen zu viel, kriegen aber so gut wie nichts auf die Kelle. Obwohl mit Ausnahme der Miles Morales Story alle Ausgaben toll gezeichnet sind, geben die Geschichten und auch die Figuren viel zu wenig her, als dass man hier von einem gelungenen Band sprechen kann. Zieht man hier beispielsweise den direkten Vergleich zu anderen Geschichten aus dystopischen Zeiten wie Old Man Logan oder Hulk: Dystopia, so haben wir auf der einen Seite die Champions League und auf der anderen eine Kreisliga. 

Fazit: Geschichten aus alternativen Welten ziehen Leser fast magisch an. Sie haben meist das gewisse Etwas, man sieht Heoren scheitern und eine dystopische Zukunft ist eine verdammt interessante Sache. Doch „The End – Das Ende der Legenden“ kann man getrost skippen. Die 22 € solltet ihr lieber in andere, bessere Ausgaben investieren.

Story
59%
Zeichnungen
80%
Epicness
48%
Gesamtbewertung
58%

Erstveröffentlichung 
15.02.2022
Format
Softcover
Seiten
204
Autoren
Erik Larsen, Kelly Thompson, Saladin Ahmed
Zeichner
Carmen Carnero, Erik Larsen, Filipe Andrade
Storys
The End: Captain America 1, Captain Marvel 1, Deadpool 1, Dr. Strange 1, The End: Miles Morales 1, Venom 1

© Marvel Comics