Ich denke wir dürften uns alle einig sein, wenn ich behaupte, dass J. J. Abrams zu den größten Filmemachern unserer Zeit gehört. Dementsprechend war ich natürlich extrem gehyped, als vor einigen Monaten bekannt wurde, dass Abrams gemeinsam mit seinem Sohn Henry eine Spidey-Story schreiben wird, die in einer alternativen Welt spielt. Alles ist erlaubt, totale kreative Freiheit und dann auch noch Zeichnungen von Top-Artist Sara Pichelli. Was kann da noch schief gehen?
DER SOHN VON SPIDER-MAN [Panini Backcover]
Der Cyborg-Schurke Cadaverous reißt ein gewaltiges Loch in Spider-Mans Leben. Peters und Mary Janes Sohn Ben wächst deshalb bei seiner Großtante May auf – und hat als Teenager viele Probleme. Es wird nicht leichter, als sich seine geerbten Superkräfte zeigen und er das alte Spidey-Kostüm seines Vaters auf dem Dachboden findet. Denn die Vergangenheit holt einen immer ein.
Die unabhängige, sensationelle Spider-Man Geschichte von Superstar J. J. Abrams, seinem Sohn Henry Adams und Top-Zeichnerin Sara Pichelli.
Spider-Man: Cadaverous beinhaltet auf insgesamt 140 Seiten die 5-teilige Miniserie Spider-Man: Bloodline. Geschrieben wurde die Story von Henry Abrams, während sein berühmter Vater J. J. als Co-Autor agierte. Gezeichnet wurde die Story von der grandiosen italienischen Zeichnerin Sara Pichelli, die lange Jahre Spider-Man zeichnete. Doch worum geht´s? Die Geschichte spielt in einer alternativen Welt und lässt somit Freiheit für viel Kreativität. In dieser Parallelwelt haben Peter Parker und MJ einen gemeinsamen Sohn namens Ben. Als der furchteinflößende Schurke Cadaverous New York angreift, versucht Spidey die Stadt und seine Bewohner zu schützen. Doch dieses mal klappt nicht alles wie am Schnürchen und es kommt zu einer noch nie dagewesenen Tragödie, die Peter Parkers Leben für immer verändert und die sogar dazu führt, dass Peter sein Kostüm an den Nagel hängt. Jahre später entdeckt Ben, der mittlerweile bei Tante May lebt, Peters Geheimnis und merkt wie sein Körper sich verändert. Es ist nicht nur die Pubertät, sondern auch übermenschliche Spinnenfähigkeiten, die Bens Leben für immer verändern sollen. Als der mörderische Cadaverous erneut auftaucht, muss sich Ben nicht nur mit toten Avengers rum schlagen, sondern auch einen alten Avenger um Hilfe bitten.
Puuuuh, ihr merkt schon. Ganz schön viel Stoff für 5 US-Hefte. Kann das gut gehen? Not really. Es gibt tatsächlich nur einen Autor der es schafft auf so wenigen Seiten eine Welt zu erschaffen und noch eine fantastische Story abzuliefern. Und das ist Mr. Mark Millar. An für sich ist das Szenario der Story ziemlich interessant. Es wirkt leicht dystopisch und düster, was für Spidey-Verhältnisse eigentlich relativ unüblich ist. Leider geht das Worldbuilding fast komplett in die Hose. Die Origin und Motivation von Cadaverous ist relativ 08/15, extrem viele Fragen bleiben offen und das Pacing ist auch nicht sonderlich gut. Nichtsdestotrotz ist die Story packend genug um sie fast schon an einem Stück komplett zu verschlingen. Das zeigt, welches Talent Henry Abrams besitzt und welches Potenzial das Szenario als solches hat. Leider muss ich an der Stelle auch die Zeichnungen etwas kritisieren, da ich von Sara Pichelli eigentlich sehr viel besseres gewohnt bin. Die Zeichnungen wirken sehr lieblos, was scheinbar an der Kolorierung von David Stewart liegt. Dementsprechend lässt die Ausgabe auch hier Punkte liegen.
Fazit: Spider-Man: Cadaverous ist eine ganz besondere Ausgabe. Einerseits dadurch, dass es sich bei den Autoren um bekannte Namen aus der Welt des Entertainment handelt. Andererseits ist das Szenario für Spidey-Verhältnisse sehr besonders. Dennoch wird die Story dem Hype leider nicht gerecht. Hier hätte man vorab viel mehr Ausgaben einplanen sollen, damit man ein ordentliches Worldbuilding auf die Reihe bekommt.
Erstveröffentlichung
16.02.2021
Format
Softcover
Seiten
140
Autoren
Henry Abrams
J.J. Abrams
Zeichner
Sara Pichelli
Storys
Spider-Man: Cadaverous #1 – #5
