Spider-Man vs. Morbius

Spider-Man vs. Morbius ist eine 164 Seiten starke Best-of-Ausgabe, die insgesamt drei klassische Storys beinhaltet, die uns Lesern drei Aufeinandertreffen zwischen Michael Morbius und Spider-Man zeigt. Den Anfang machen die drei Ausgaben Amazing Spider-Man #100 bis #102 aus dem Jahr 1971. Diese drei US-Ausgaben sind gleich aus mehreren Gründen etwas besonderes. Zum einen ist es mit der Nummer 100 eine Jubiläumsausgabe, die von niemand geringeres als Stan Lee geschrieben wurde. Zum anderen ist es die als „Six Arms Saga“ bekannte Story, in der Peter Parker dank eines eigenen Fehlers vier weitere Arme wachsen und er zum ersten mal auf Michael Morbius trifft, der in Ausgabe #101 zugleich seinen ersten Auftritt überhaupt feiert. Die Story ist ein Retro-Festival, das gleichermaßen wahnsinnig unterhaltsam und gemessen an heutigen Geschichten kaum ernstzunehmend ist. Die Geschichte ist sprunghaft, ja an manchen Stellen sogar völlig wahllos. Die Dialoge sind aufgebläht und cheesy, nichtsdestotrotz ist es ein wundervoller Ausflug in die Vergangenheit, der mir großen Spaß bereitet hat.

Die zweite Geschichte aus den 90er Jahren ist ein Stück Popkultur Geschichte. Denn im Jahr 1990 war es Spawn-Schöpfer Todd McFarlane, der die Zügel bei Spider-Man in den Händen hielt. Der Visionär, der aufgrund seines einzigartigen Zeichenstils und seiner Storys zu einer der beliebtesten Comicpersönlichkeiten überhaupt geworden ist, entführt uns in ein düsteres New York, das zu der Zeit geplagt ist von Verbrechen und Hoffnungslosigkeit. Das Cover zu der Ausgabe Spider-Man #13 gehört zu den wohl bekanntesten Comiccovern der Geschichte. Für die Story ließ McFarlane Spidey sogar wieder ins schwarze Kostüm schlüpfen und in den unendlichen Tiefen der New Yorker Kanalisation trifft Spidey erneut auf Morbius, der seinem leidigen Hunger erneut verfallen ist. Die Story mit dem Titel „Subcity“ ist düster und brutal. Die heutigen Spider-Man Geschichten sind in keinster Weise damit vergleichbar. Wir erleben einen viel brutaleren Spider-Man, der sogar perverse Witze seiner Ehefrau MJ gegenüber reißt. Eine Erfahrung, die jeder Spidey-Fan erlebt haben muss.

Die dritte Story der Ausgabe ist ein Heft aus dem Jahr 2003. Bei Spectacular Spider-Man #13 handelt es sich um einen Oneshot von Autor Paul Jenkis mit atemberaubenden Zeichnungen von Paolo Rivera, in der es um einen schwerbehinderten jungen Mann namens Joey handelt, der mitten in eine Konfrontation zwischen Spidey und Morbius gerät.