X-Men Legends #1 – Der letzte Summers

X-Men Legends #1 – Der letzte Summers beinhaltet auf insgesamt 108 Seiten die ersten 4 US-Ausgaben der gleichnamigen US-Reihe. Aufgesplittet sind diese 4 US-Hefte in insgesamt zwei Geschichten. Die erste Geschichte aus dem Band wurde von Mutanten-Legende und Deadpool-Mitschöpfer Fabian Nicieza geschrieben und von der Zeichen-Ikone Brett Booth gezeichnet. Diese erste Story, die den Fokus auf die Figur Adam-X legt, beendet eine Geschichte von Fabian Nicieza, die er in den 90er Jahren nie fertigstellen konnte, da er Marvel Comics nach einem Disput verlassen hat. Die zweite Geschichte wurde von Comic-Legende Walter Simonson gezeichnet und von seiner Ehefrau Louise geschrieben. Diese Story rund um das X-Factor Team mit den originalen 5 X-Men in der Hauptrolle, spielte zu einer Zeit, in der der X-Nemesis Apocalypse die Comicbühne betrat. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Ergänzung einer Geschichte, die in den 90er Jahren spielte. Und genau hier stoßen wir bereits auf das erste vergleichsweise große Problem: Für Neueinsteiger und Fans, die die Storys von damals nicht kennen, ist es so, wie als würden sie anfangen das Marvel Cinematic Universe mit Avengers: Infinity War zu schauen. Man stellt sich Fragen wie „Wer zum Teufel ist das?“, „Warum hat sie blaue Haut?“, „Warum weinen alle?“. X-Men Legends scheint tatsächlich für alteingesessene Leser und Fans zu sein, die ein fundiertes Wissen über die damalige Zeit besitzen. 

Die erste Geschichte rund um Adam-X war ordentlich. Man spürte den Geist der 90er Jahre, was für mich als „90s Kid“ immer eine tolle Sache ist. Die Zeichnungen von Brett Booth sind fantastisch, die Figuren sind Kult und mir war die „Thematik“ rund um die Figur des Adam-X bekannt. Jemand, der allerdings noch nie etwas von der Figur wusste, wird in den nachfolgenden Seiten vermutlich nur große Fragezeichen über dem Kopf haben. So fühlte ich mich bei der zweiten Story der Ausgabe von Louise und Walt Simonson. Ich habe mit dem X-Factor Team, das sein Debüt 1986 feierte, bislang so gut wie gar keine Berührungspunkte gehabt. Dementsprechend konnte ich mit der Geschichte so gut wie gar nichts anfangen. Zudem war die Geschichte viel zu sehr 90s. Sie wirkte aus der Zeit gefallen mit vielen stumpfen inneren Monologen, einer in die länge gezogenen, sehr langweiligen Story und auch Walter Simonson hat in Sachen Zeichnungen keinen guten Tag erwischt.