Iron Fist – Die Review

Iron Fist – Die Review

Nun ist es endlich so weit. Finn Jones schlüpft in die Rolle von Danny Rand. Marvel’s Iron Fist ist die letzte Einzelserie, vor dem Netflix Team-Up Defenders. Lange Zeit stand das Projekt auf der Kippe. Die Richtung war unklar, optische Effekte würden dem Look& Feel nicht gerecht.
Am 17.3. bekommen wir endlich die Chance uns selbst davon zu vergewissern, ob es sich gelohnt hat. Wie sich das ganze mit meinen Erwartungen deckt, erfahrt ihr hier: Spoilerfrei, versteht sich… 

Worum geht es in Iron Fist

Danny Rand kehrt nach 15 Jahren in seine Heimatstadt New York zurück. Doch die Welt hält ihn für Tod, seit er mit seinen Eltern bei einem Flugzeugunglück verschwand. Nun ist er wieder da, bereits das Familienerbe anzutreten. Dabei stößt er auf allerlei Hindernisse, denn in dieser Welt scheint er nicht zu existieren. Naiv und leichtgläubig begegnet Danny Rand Feinden und Herausforderungen, die auch mit seinem herausragenden Kung-Fu nicht zu bewältigen sind. Er muss wachsen, herausfinden, wer er ist und wer er sein will.
 

Charaktere und Darsteller

Natürlichbraucht es auch Nebencharaktere, die der Erzählung spannende Beziehungen und interessante Geschichten bringen. Diese Rollen übernehmen die Meachum- Geschwister und Colleen Wing in wunderbarer
Weise.
 
Ward Meachum rivalisierte bereits in Kindertagen mit Danny, neckte ihn und lies ihn seine Ablehung spüren. Ganz anders seine Schwester Joy, die immer eine gewisse Zuneigung zeigte. 

Das setzt sich auch etwas dezenter in der Gegenwart fort. In besonderer Weise sticht hier gerade die Figur von Ward heraus, der weit tragischer ist, als es zunächste den Anschein macht. Die schauspielerische Leistung von Tom Pelphrey ist hervorragend und vermittelt eine besondere Tiefe. Er gehört definitiv in die Kategorie Hassliebe. Aber das finale Urteil obliegt euch.
Finn Jones, der wohl den meisten aus Game of Thrones bekannt sein dürfte spielt seine Sache toll. Egal ob in Kämpfen (auf die wir später noch eingehen werden), witzigen Einlagen oder im Dialog mit anderen Darstellern, er vermittelt tatsächlich das Gefühl, Danny Rand sei aus dem Panel auf den heimischen Bildschirm gesprungen.
Ebenfalls überraschend gut war die Performance von Jessica Henwick als Colleen Wing. Gerade, wenn sie ihre Kampfchoreographien zeigen kann, weiß sie zu überzeugen.

Origin

Erwartung:

Iron Fist wird die Herkunftsgeschichte und die Tradition hinter der Iron Fist erzählen. Natürlich hoffe ich dabei auf eine Anlehung an die Comics, auch wenn es mir schwer fällt, Danny Rand gegen einen echten Drachen kämpfen zu sehen, seine Hände in dessen Blut zu tauchen und so zum Titelhelden zu werden.

Serie:

Spoilerfrei wird es schwierig, aber die Aufgabe der lebenden Waffe, so die Bezeichnung der Iron Fist, ist eine andere als in den Comics. Das ist aber nur für Puristen wirklich störend, da es sich sehr gut in das Gefüge der Netflixserien eingliedert. Diesen Punkt nehmen wir uns aber in unserer finalen Review zur gesamten Serie nochmal an.

Look

Erwartung:

Die bisherigen Netflixproduktionen bestachen durch einen stimmigen, und doch individuellen Look. Daredevil sah aus, wie aus den Noir-Comics entnommen; dreckig, düster und unwirtlich.
Jessica Jones war zwar heller, aber keineswegs fröhlicher. Die heruntergekommenen Seitenstraßen spiegelten hervorragend das Innenleben der Titelheldin wieder. Eine vergleichbare Aufgabe erfüllte Harlem in Luke Cage.
Nun ist also Danny Rand an der Reihe und ich erhoffe mir eine gleichwertig stimmige Welt. Iron Fist besticht durch seinen Kontrast aus Traditionellem und der Moderne.

Serie: 

Mit dem, was mir bisher gezeigt wurde, fühle ich mich durchaus wohl. Die Farbgebung ist stimmig und der gewünschte Kontrast liegt ebenfalls vor. Das zeigt sich vor allem in den Outfits, die Danny in den ersten Episoden trägt. Beginnt er die erste Folge barfuß und in leichter Leinenkleidung, trägt er wenig später einen gut sitzenden Anzug. Danny ist ein Kind beider Welten und das sieht man ihm an.

Lets Fight

Erwartung

Als Daredevil damals anlief, wusste ich nicht recht, was ich davon halten sollte. Das änderte sich in der 2. Episode der ersten Staffel, denn zum Ende der Folge bot sich mir ein Anblick, der rasant den Puls in Wallungen brachte. Ein knapp 4 minütiger Oneshot und die bis dahin wohl beste Kampfszene einer Marvelproduktion. Ab hier war klar, diese Serie setzt völlig neue Maßstäbe. Und ich wurde weiterhin nicht enttäuscht, denn in Staffel 2 wurde wieder eine Szene ohne vermeindlichen Schnitt präsentiert. Großartig. Iron Fist ist bekanntermaßen einer der besten Kampfkünstler der Welt. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen.

Serie

Ihr werdet nicht enttäuscht sein. Ein großes Lob an die Choreographen und das Kamerateam. Die Kampfsequenzen sind unvermittelt und schnell, wirken dabei stets dynamisch und aufregend. Wer sich hierbei gelegentlich an das Martial-Arts Brett „The Raid“ erinnert fühlt, der liegt vollkommen richtig. Absolut sensationell und wert mehrfach gesehen zu werden.

Letzte Worte:

Ein besonderer Leckerbissen ist auch der Sound, der ein wenig an „Tron meet Stranger Things“ erinnert. Das Intro gehört zu meinen absoluten Favoriten und bringt die Stimmung der Serie hervorragend auf den Punkt. Glaubt mir, ihr werdet es lieben.
Iron Fist macht eine gute Figur, auch wenn man das Setup zu Defenders in fast jeder Szene schmecken kann, was nichts schlechtes ist. Allmählich laufen die Fäden zusammen und das Bild eines größeren Feindes, der die 4 Street Heroes vereint, zeichnet sich ab.
Das wir Danny Rand in der ersten Staffel nicht in seinem bekannten Kostüm sehen werden, stimmt mich als Fan zwar traurig, aber es reiht sich in die bisherigen Veröffentlichungen ein. 
 
Iron Fist macht Spaß, knallt, wo es knallen soll. Ich bierernst und leichfüßig zugleich. Ein gelungener Abschluss der noch unbenannten Phase 1 auf Netflix. Was da noch kommen kann? Heroes 4 Hire? Müssen wir wohl abwarten.